Weberplatz

Eine „Industriestraße“ führt am Weberplatz entlang. Nur noch der Straßenname erinnert daran, dass sich auf diesem Gelände Freckenhorst im 19. Jahrhundert zur Stadt der Webereiindustrie entwickelte.

Der heutige Parkplatz war der Ort, an dem nach einem Vorgängerbau 1908 der Fabrikkomplex der Weberei Brinkhaus errichtet wurde. Eine Vorstellung davon gibt die maßstäbliche Bronzenachbildung im Sitzbereich des Platzes. Die Fabrik mit ihren Sheddächern und ihrer Aussengestaltung im Jugendstil war ein leider 2008 abgerissenes, herausragendes Beispiel der deutschen Industriearchitektur vor dem Ersten Weltkrieg. Geschaffen hatte es der Stuttgarter Architekt Philipp Jakob Manz.

An der Ostseite des Straßenzuges befanden sich die Gebäude der Freckenhorster Molkereigenossenschaft. Sie entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Großbetrieb. 1960 fuhren hier 617 bäuerliche Betriebe ihre Milch an. 1976, im Jahr Ihrer Schließung, gab es noch 273 Anlieferer, ein Beispiel für die rapiden Veränderungen in der Landwirtschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Ebenfalls an der Ostseite der Straße gegen Norden lag bis 1982 das Thiatildishospital am Ort der heutigen Verwaltung der Caritas. Dieses Hospital, 1848 von dem Dechanten Schulte in der Buchholtzschen Kurie an der Langen Straße gegründet, war aus einem Umbau der ersten mechanischen Weberei in Freckenhorst entstanden. 1859 hatte hier mit der Fabrikation seidener und halbseidener Bänder durch den Fabrikanten Theodor Zumloh das Industriezeitalter in Freckenhorst begonnen.

Weberplatz (Weavers Square)

The names “Industriestraße” and “Weberplatz” are the only reminders of the 19th century weaving industry in Freckenhorst. The bronze model in the car park represents the Brinkhaus factory built in 1908 on the site of a previous factory building. Unfortunately, this fine example of German industrial architecture before World War I was pulled down in 2008.

On the east side of the street was the Freckenhorst Co-op Dairy. After World War II it developed into a large-sale business: in 1960 617 dairy farmers had their milk processed here. By 1976, the year it was closed, the facilities were only used by 273 farmers, an example of the rapid changes in agriculture in the second half of the 20th century.

The present Caritas (charity) building replaces the Thiatildis Hospital. Founded in 1848, the building was a conversion of the first mechanical weaving mill in Freckenhorst. In 1859 Theodor Zumloh’s factory for the production of silk ribbons heralded the age of industrialisation in Freckenhorst.

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